Der Blick aus dem Fenster.
Wie achtsames Jonglieren mir wieder Zuversicht schenkte.

Ein Beitrag von Christine K.

Die Fensterläden sind verschlossen, alles ist dunkel. Bett, Sofa, Sofa, Bett (okay, an guten Tagen…) – klingt doch eigentlich ganz nett. Irgendwie verlockend. Zum Glück gibt es Elektrizität, doch… man muss halt den Lichtschalter drücken. Und ein Verrücken – von Ort und Stelle, ne viel zu große, überschwappende Welle.

Stille. Und dann scheinbar doch der Wille, leben – irgendetwas muss es doch geben. Oder doch nur eine Abwandlung blöder Gedanken? Ja, nein, vielleicht – Absagen… kaum zu wagen. Aber… im Kopf alles so grau, diese Farbe zwischen schwarz und weiß, also… zu welchem Preis das Ganze?
Wird schon gehen, keine Ahnung, welche Motivation, welche Überzeugungen dahinter stehen. Denn ein Aufstehen ist dafür unumgänglich. Und in der Dunkelheit ist halt auch das Aussehen – völlig egal.

Legal also, an all dem zu zweifeln. Achja… reden – gehört ja auch noch dazu. Aus Prinzip allein deswegen schon – dagegen!

Und dann… ein bekanntes Gesicht, dazu – all diese bunten Bälle – gefühlt voller Schwere, ihr Gewicht. Doch erstmal nen Keks – sehen, schmecken, riechen, fühlen – gehaltvoll, es überfordert, scheinbar doch mehr als Leere – was, wenn da mehr von alledem wäre?

Der erste Ball alsbald schon in der Luft. Atmen. Mal einmal ganz ganz tief. Durchatmen. Und ankommen. In diesem Raum voller Menschen, Gerüche, Geräuschen und Eindrücken – eindeutig… ein Zuviel. An Herausforderungen. Im Kopf auch gleich wieder die vielen Anforderungen. Und all die Aufforderungen – in mir – schnell das Weite zu suchen. Raus, weg, zurück – aufs Sofa, besser direkt ins Bett. Stattdessen… etwas Licht, welches sich seinen Weg bahnt. Ob es ahnt, wie viel Kraft es haben könnte?

Auch Ball 2 durchkreuzt plötzlich die Gedanken. Schon gerät die „geglaubte“ Sicherheit ins Wanken. Dazu beide Hände in Aktion, sogar Synapsen sollen sich so neu verbinden. Solange sie, bitte, nicht gleich wieder verschwinden in jeglicher Verzettelung im Kopf. Eine (wohl gemerkt liegende) Acht will geformt werden. Zwei Punkte oben, zwei Punkte unten, der Grundriss eines Fensters – ganz ohne verschlossene Fensterläden, denn davon, war nie die Rede. Jede Bewegung hingegen braucht Klarheit, den Durchblick. Ganz schön geschickt.

Drei Bälle nun also in der Luft, einer darf auch mal fallen. Nicht alles – im Leben – gelingt ad hoc. Tock. Tock. Tock.  Bitte lass niemanden gesehen haben, wie alles gleich wieder zerbricht, das Gewicht wieder schwer auf einem lastet. Vieles scheint nach außen voller Leichtigkeit, Routinen schenken zeitweise Sicherheit, eine Nichtigkeit bei jeglich fehlender Belastbarkeit. Dunkelheit statt Licht. Und wieder ist alles Schwarz.

Doch nun ist zu bedenken, der richtige Zeitpunkt, dem Ganzen mehr Farbe zu schenken. Ein Klecks oben links, ein Klecks oben rechts – fast wie verhext, wenn Farbe sich unter das Schwarz schon mixt. Es hat den Anschein, als könne kurzfristig das eigene Leben gestaltbar sein.

Zum Ende hin dann gar ein Studieren, Philosophieren – mit Ball – zu zweit, weit gefehlt also das Gefühl von Einsamkeit. Ja, auch das kostet Überwindung, doch gewinnt der Moment des Miteinanders. Und: voneinander lernen und füreinander da sein, beisammen sein, bedeutet auch: in dunklen Momenten gemeinsam lachen und Dinge vollführen, die Freude machen.

Ja, es hat mich verdammt viel Überwindung und Kraft gekostet. Gedanken. Pure Überforderung. Wenig davon, was man sieht. Vor allem aber das Gefühl, dieses hier geschafft zu haben. Es hat mir ein Stück Leben zurückgegeben, denn hierfür bin ich Woche für Woche aufgestanden.

Autorin (Text und Bild): Christine K. – ©Christine K.